Pressemitteilung
ÖDP Oberbayern fordert Verzicht auf unterirdische CO2 Lagerung
Vermeiden statt entsorgen - Ausbau der regenerativen Stromerzeugung beschleunigen
Die Bundesregierung plant ein Gesetz, dass die unterirdische Lagerung von Kohlendioxid (CO2) erlauben soll. Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens wurden Standorte für sogenannte CO2 Endlager gesucht. Die meisten der von Greenpeace vorab veröffentlichen möglichen Standorte liegen in Nord- oder Ostdeutschland, aber auch in Oberbayern wurden mögliche Lagerstätten identifiziert.
Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) in Oberbayern fordert den Verzicht auf die unterirdische Lagerung von CO2 in Oberbayern und ganz Deutschland. "Wie aus Informationen von Greenpeace und dem BUND Naturschutz hervorgeht, gibt es erhebliche Risiken bei der noch unerprobten sogenannten CCS (carbondioxide capture and storage) Technik. Vor allem aber leistet diese Technik keinen Beitrag zum dringend nötigen Umbau unserer Energieversorgung hin zur Unabhängigkeit von endlichen fossilen Rohstoffen", sagte der stellvertretende Bezirksvorsitzende Adrian Heim bei einer Sitzung des Bezirksvorstands in München.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) kommt in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass die CO2-Verpressung Leckagen oder Erdbeben verursachen kann. Entweichendes Kohlendioxid, das sich in Senken oder Tälern ansammelt, kann zur Gefahr für die Bevölkerung werden. Weiter drohe eine Versalzung des Grundwassers. Die zukünftige Versorgung mit Trink- und Brauchwasser wäre dadurch gefährdet. Darüber hinaus reiche die Kapazitäten der geplanten Speicher für höchstens 27 Jahre. Greenpeace geht sogar nur von Kapazitäten von 18 Jahren aus, gemessen am derzeitigen jährlichen CO2 Ausstoß der deutschen Kohlekraftwerke von rund 350 Millionen Tonnen CO2.
"Vermeiden statt entsorgen" ist seit vielen Jahren der Leitspruch, wenn es um die Reduzierung der Abfallmengen aus deutschen Haushalten geht. Das Gleiche fordert die ÖDP auch für den CO2.-Ausstoß bei der Stromerzeugung in Deutschland. Strom aus Wind oder Sonne erzeugt kein CO2, das hinterher das Klima anheizt oder teuer und aufwändig entsorgt werden muss. "Statt viel Geld und Zeit in eine unausgereifte Reparaturtechnologie zu stecken, die nur für wenige Jahre zur Verfügung stehen wird, fordern wir, den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung zu beschleunigen und die Stromerzeugung in Kohlekraftwerken schnell zu reduzieren. Nicht kurzlebige Lösungen sind gefragt, sondern nachhaltige Investitionen zur Sicherung der Lebensgrundlagen kommender Generationen", fordert Adrian Heim.