persönlicher Kommentar
Ein Dilemma
Ein Dilemma - Zusätzliche Abfahrtsrampe an der A8 geplant
Gestern veröffentlichte die Dachauer SZ eine Meldung, dass an der A8 an der Autobahnanschlussstelle Dachau/Fürstenfeldbruck eine zusätzliche Abfahrtsrampe geplant ist.
Diese Meldung löst bei mir zwiespältige Gefühle aus.
- Einerseits wird damit wieder Fläche versiegelt und Natur zerstört zugunsten des Autoverkehrs. Dabei wissen wir alle: Wenn wir einen Engpass beseitigen, tritt irgendwo anders im Straßennetz ein neuer Engpass auf (oder ein existierender verschärft sich). Und Straßenausbau bedeutet langfristig, dass auch der Autoverkehr weiter zunimmt.
- Andererseits ist diese zusätzliche Abfahrtsrampe im Hinblick auf die anstehende Sanierung des Allacher Tunnels wahrscheinlich zumindest für die 5-8 jährige Bauphase unerlässlich, da die B471 die einzige einigermaßen leistungsfähige Umfahrung des Allacher Tunnels ist. Gerade als Karlsfelder Bürger und Gemeinderatsmitglied muss ich schlimmste Verkehrsbelastungen während der Teil-Sperrung des Tunnels befürchten.
Damit diese zusätzliche Abfahrtsrampe ihre Wirkung erzielen kann, muss aber dann auch dringend die Anschlussstelle Oberschleißheim zum Vollkleeblatt ausgebaut werden. Dort staut sich heute schon der Verkehr. Sonst verlagern wir nur den Stau. Und auch hier komme ich in das gleiche Dilemma: Eigentlich will ich überhaupt keine Neu- und Ausbauten von Autobahnen und Bundesstraßen mehr. Aber an dieser Stelle geht es nicht ohne, sonst erstickt Karlsfeld während der Sanierung des Allacher Tunnels endgültig im Verkehr.
Bestürzend ist auch, dass der S-Bahn-Nordring zu spät kommt und damit keine Entlastung während der Sanierung des Tunnels ermöglicht. Bisher hatten wir in Karlsfeld gehofft, dass die ersten Züge dort 2026 fahren können. Jetzt soll es erst Mitte 2035 soweit sein. Warum es allerdings so schwer ist, kurzfristig S-Bahnen einzusetzen, wo es schon Gleise gibt, versteht eigentlich niemand.
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